Das Kung Fu der Chen-Familie: Zweite Form Alter Rahmen - Chen Taijiquan "Laojia Erlu" oder "43er Form", "Kanonenfaust - pao chui" bzw. "Paoquan"
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                     	Die Kanonenfaust: Zweite Form alter Rahmen - Laojia Erlu
Diese Form, mit ihren 43 Figuren stellt die Fortsetzung der 1. Form dar. Sie ist eine sehr dynamische Form und dient u.a. dem Training des Fajin, den Explosionsbewegungen, welchen in dieser Chen Stil Form der Schwerpunkt gesetzt wurde. Genauer gesagt, die Fajinbewegungen kommen hier weitaus öfter vor, als in den übrigen Handformen des Taijiquan.
Hier finden sich Sprünge, explosive Tritte, Schläge und Stöße mit der Faust und dem Ellenbogen. Der gesamte Körper von Hüfte bis Schulter und Fuß bis Finger arbeitet hier in einer Dynamik, welche den meisten Menschen als Taijiquan völlig unbekannt ist. Aber Taijiquan ist Kampfkunst, Gong Fu, auf hohem Niveau und das wiederum beinhaltet das Vermögen, sich auch dynamisch sinnvoll und effektiv bewegen zu können. Gute Kampfkunst stimmt sich auf den Angriff des Gegners ab, und dieser bewegt sich in aller Regel nun einmal nicht in Zeitlupe!
Auch diese Form wird, ebenso wie ihre ruhigere Schwester Laojia Yilu, auf Chen Changxing (14. Generation, 1771- 1853) zurückgeführt, der die Formen Chen Wangtings zu eben diesen beiden Formen zusammenfasste. Allerdings gab es unter den Formen Chen Wangtings auch eine Form Paochui! In wie weit diese beiden Formen ähnlich oder gar gleich sind, kann ich derzeit leider nicht beantworten.
Taijiquan regelt den Energiehaushalt! Wärend es in der ersten Form relativ einfach ist, Energie zu sammeln ohne sich zu Verausgaben - ich befinde mich im Plus nach dem Üben der Form - fällt es hier deutlich schwerer mit seinen Energien hauszuhalten oder sich damit gar zu füllen! Gebe ich doch in den vielen Fajinbewegungen ständig Energie nach außen ab. Diese Energie muss natürlich irgendwoher kommen. Erzeugt wird sie, wie in allen Taijiquanformen, durch die Bewegungen selbst - jeder Übende weiß das. Die Schwierigkeit in der 2. Form, liegt darin, diese Energie effizient in den Fajinbewegungen einzusetzen ohne sich zu Verausgaben. Ich muss die Form also entspannt laufen lassen können! Daher ist die 2. Form eher etwas für weit fortgeschrittene Schüler. Bietet aber diesen eine sehr wertvolle Ergänzung zur 1. Form und erweitert das Gong Fu Technikreservoir um einige wichtige Schritte.
 
             
	